Die Digitale Transformation

Die Digitale Transformation

2. Juni 2022 Aus Von admin

von Dr. Nicolae Robert Geisler

Die digitale Transformation ist in aller Munde. Sie ist in vollem Gange, sie ist unaufhaltbar, darüber sind wir uns alle einig. Aber was genau steckt hinter diesem Begriff? Und was genau bedeutet sie für jeden einzelnen von uns und wie wirkt sich die Transformation vor allem auf unser persönliches und spirituelles Leben aus? Schüler lernen nur noch mit dem Tablet, Autofahrer nutzen ausschließlich Car Sharing, unsere Rechnungen bezahlen wir nur noch in Bitcoin? In diesem Artikel versuchen wir uns an einer Begriffsklärung, erläutern die Technologien hinter der digitalen Transformation und bewerten ihre Auswirkungen aus christlicher Sicht.

Die Adepten der digitalen Transformation sehen in ihr nichts weniger als die Verschmelzung von physikalischer, biologischer und digitaler Welt, die zur Neuerfindung von Firmen, Märkten, Industrien und Sektoren führt. Physikalische Produkte werden zu „smarten“ Produkten, sie werden um Fähigkeiten ergänzt („augmentation“), so dass sie von noch größerem Nutzen sind (und somit natürlich auch mehr Gewinn einbringen). Dies wird durch geeignete Sensoren zum Sammeln von Daten, sowie durch eine integrierte oder in die Cloud ausgelagerte „Intelligenz“ zur Nutzung dieser Daten erreicht, was immer auch die Vernetzung des smarten Produktes mit der geeigneten Kommunikationsinfrastruktur mit sich bringt. Auf Basis smarter Produkte lassen sich dann intelligente, digitale Dienstleistungen definieren. So kauft der Heimwerker dann nicht mehr eine Bohrmaschine, sondern nur die Anzahl der zu bohrenden Löcher, die Fluglinie erwirbt nicht mehr ein Triebwerk, sondern zahlt pro Flugmeile an den Hersteller.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der digitalen Transformation sind die digitalen Plattformen, über die Dienstleistungen ausgespielt werden können (man denke nur an die zahlreichen Plattformen der „sharing economy“ oder diverse „Mobilitätsplattformen“). Produkte können dank Digitalisierung „maßgeschneidert“, d.h., auf die individuellen Kundenbedürfnisse angepasst, hergestellt werden – ein sehr einfaches Beispiel, vielleicht schon etwas angestaubt, sind hier „Books on demand“, die aufgrund digitaler Scan- und Drucktechnologien kostengünstig einzeln herstellbar sind. Es geht also nicht nur um die Digitalisierung der Endprodukte, sondern auch um die Digitalisierung des Herstellungsprozesses. Um die individualisierten Produkte an „den Kunden“ zu bringen, ist es natürlich wichtig, möglichst detaillierte Informationen über diesen Kunden in Erfahrung zu bringen. Dies schlägt sich in der sogenannten 360-Grad-Sicht auf diesen nieder: welche Interessen verfolgt der Kunde, was hat er bisher gekauft, was hat er reklamiert, welche Social Media Inhalte teilt er, etc. Hier geht es um die eindeutige Identifikation des Kunden auf sämtlichen Kommunikationskanälen (online und offline) und die Sammlung möglichst vieler Informationen über das gezeigte Verhalten.

Die digitale Transformation verändert unser Leben

Die digitale Transformation umfasst aber nicht nur den Konsumgüterbereich, sondern auch so gut wie alle anderen Aspekte unseres Lebens. In der Medizin berührt sie die Bereiche Diagnostik (Nutzung von Algorithmen auf riesigen Patienten-Datenbanken zur Erkennung von Krankheiten), Operationen (Durchführung chirurgischer Eingriffe durch oder mit Hilfe von Robotern), Prothetik (Herstellung maßgeschneiderter, computergesteuerter Prothesen), Transplantationen (3-D Druck von Geweben, Organen, etc.). Mittels Nanotechnologie könnten künftig winzige Roboter erkrankte Zellen direkt im Körper „reparieren“. Neue Medikamente werden auf Basis von Genomdaten entwickelt, …

(Lesen Sie den gesamten Artikel in der CRISIS Ausgabe 1 , Juni 2022, S. 19-24)

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