Christentum als „gescheitertes Projekt“?
Kapitulierten westliche Amtskirchen vorschnell vor der „reinen Vernunft“ der Aufklärung?
Alte und neue Irrtümer, die Glauben und Bibel betreffen
von RA Alexander Heumann

Dritter Teil einer Artikelreihe des Autors, deren ersten Teile soeben erschien in der neuen CRISIS – Journal für christliche Kultur, Ausgabe 2/ Herbst 2022:
I. Von neuzeitlicher Säkularisierung zum totalen Laizismus
II. „Ethische Neutralität“ des Staates versus tolerante „Leitkultur“
III. Christentum als „gescheitertes Projekt“? Kapitulierten westeuropäische Amtskirchen zu schnell vor der „reinen Vernunft“ der Aufklärung? Alte und neue Irrtümer, die Glauben und Bibel betreffen
I. Vorbemerkung: Prinzipiell kann man – jedenfalls in der „Ersten“ und „Zweiten Welt“ – drei zentrale zeitgenössische Weltbilder unterscheiden, die sich alle bis auf die Antike zurückführen lassen:
(1.) Bibel/Monotheismus: Das biblische, monotheistische Weltbild, das heute fast 50 % der Weltbevölkerung (Christen, Muslime, Juden) teilt.[1]
(2.) Degeneration/Polytheismus: Das seit der Renaissance (z.B. Francis Bacons „Nova Atlantis“/1638) bis in die Zwischenkriegszeit des 20. Jhd. beim Bildungsbürgertums relativ weitverbreitete[2] „atlantidische“ Weltbild[3], das von einem schon bei Homer und Plato auftauchenden „goldenen“ und dann degenerierenden Zeitalter in grauer Vorzeit ausgeht[4] und mit der Verehrung eines heidnischen Pantheons einherging (unheilvoller Auswuchs war das Verständnis von „Thule“ als Urheimat indogermanischer „Arier“.[5]) Wobei die „Paläo-Astronautik“ von Erich von Däniken & Co. mit ihrem Fokus auf vorsintflutliche Hochkulturen ein später Zweig dieses Weltbilds ist.
(3.) Evolutionärer Kosmopolitismus: Das von Platons Gegnern, den antiken Sophisten, vorbereitete und im Rationalismus des 18. Jhd. (Kant!) erblühende, seit 1945 herrschende, „aufgeklärt“-wissenschaftliche (deistische bis atheistische) Weltbild, das sich seit Darwin auf eine fast[6] linear verlaufende „Evolution“ der Erd- und Menschheitsgeschichte sowie die „Urknall“-Theorie stützt und in politischer Hinsicht meist mit utopischem Globalismus verzahnt wird.
Natürlich treten die drei Weltbilder auch in gemischten Formen auf. So dürfte etwa der freimaurerische Kosmopolitismus ein Hybride zwischen dem 2. und 3. Weltbild sein, bei dem sich utopisch-futuristisches Denken auf das „goldene Zeitalter“ einer grauen Vergangenheit stützt.

II. Ukrainekrieg als Beleg: „Christentum gescheitertes Projekt“
Kommen wir nach diesem – freilich grobschlächtigen – Blick aus der Vogelperspektive zur Kernfrage des noch jungen dritten Jahrtausends: Ist das 2000 Jahre alte Christentum „ein gescheitertes Projekt“? Ausgerechnet an Pfingsten (2022) erscheint diese Schlagzeile.[8] Aber was soll an seine Stelle treten? Nihilismus á la Marquis de Sade oder Nietzsches „Jenseits von Gut und Böse“? Antikes synkretistisches Heidentum? Islam?! Daß die moderne formalistische Moralphilosophie seit Kant nicht erfolgreicher sein kann als das Christentum, wurde im I. Teil erläutert. Thomas Mann war noch klar, daß sittliche Grenzen nur durch Ehrfurcht vor Gott letztverbindlich werden.[9]
Urheber der These, das Christentum sei ein „gescheitertes Projekt“, ist der Philosoph Peter Sloterdijk, einer der „führenden“ Intellektuellen Europas. Sein aktuelles Argument: „In zwei Weltkriegen haben europäische Christen aufeinander geschossen. Und schießen denn nicht zur Stunde wieder orthodoxe Christen auf dem Boden der Ukraine gegenseitig auf sich? Kyrill, der Patriarch von Moskau, segnet Putins Waffen – mehr muss man über den Stand der Dinge nicht wissen.“[10]
Natürlich sieht auch Sloterdijk weder in den Weltkriegen des 20. Jhd., noch im Ukrainekrieg Religionskriege nach Art des 17. Jahrhunderts. Aber mit dem Hinweis auf den Segen des Patriarchen – der sicher nicht die Macht besitzt, dem Krieg Einhalt zu gebieten -, knüpft Sloterdijk an das Narrativ der blutigen „Kriminalgeschichte des Christentums“ an. Schon seit langem hält Sloterdijk die „klassischen religiösen und philosophischen Metaphysiken“ für „durchschaut in ihrer prinzipiellen Beschränktheit und Verfehltheit“.[11] Hingegen leisteten Aktivisten von Greenpeace und Amnesty International „gelegentlich mehr als mancher geweihte Geistliche“, so sagt er.[12]
„Ersatzreligionen“
Zunächst einmal: Kann man sich darauf einigen, daß der Mensch keine religiösen Gründe für Krieg, Konflikt und Streit benötigt, sondern aggressiv werdende säkulare „Ideologien“ vollauf genügen? Gebärden sich diese nicht bierernster und humorloser noch als Religionen? Die Mission säkularer Werte („Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, Toleranz etc.) verlief seit den aufklärerischen Revolutionen in Frankreich, USA und Russland äußerst blutig und respektierte seit dem Imperator Napoleon keine nationalen Grenzen. Eric Voegelins Forschungen über totalitäre „Ersatzreligionen“ (Kommunismus, Faschismus, Nationalsozialismus) legen nahe, daß vor allem der im 19. Jhd. unter Europas Eliten stattgefundene Glaubensabfall den Boden für die Katastrophen des 20. Jahrhunderts bereitete.[13]Anders als Sloterdijk meint, absorbiert nicht „Gott zuviel Energie“ der Menschen; im Gegenteil: Gerade die verdrängte „religiöse Energie“ der zivilreligiösen Humanitaristen bahnt sich, fehlgeleitet, den Weg ins Unheil[14]. Man kann das momentan anhand der realitätsfernen „feministischen Außenpolitik“ Deutschlands in Echtzeit studieren. Diese führt nicht nur in amerikanischem Auftrag – zur Verteidigung „westlicher Werte“(!) – einen irrationalen Wirtschaftskrieg gegen Russland auf dem Rücken des eigenen Volkes, sondern gießt obendrein mit Waffenlieferungen Öl ins Feuer, obwohl die Weltkriegsgefahr tagtäglich wächst![15]
Zweitens: Das Lebensrecht des Menschen – von der Empfängnis bis zum Tod – ist „ein ureigenes christliches Anliegen. Seit den Anfängen des Christentums ist bezeugt, dass sich Christen in diesem Thema völlig von der Mehrheitsgesellschaft der Antike unterschieden“ (Martin Brüske[16]) – zumal das mit Christus beginnende Neue Testament sich weit über das teils archaisch-kriegerisch gestimmte Alte Testaments hinausentwickelte. Das gleiche gilt für Sklaverei und Folter. Ohne die Lehre von der menschlichen Gottesebenbildlichkeit wären die Menschenrechte der Aufklärer weder entstanden, noch logisch begründbar (s. Teil I in: CRISIS 2).
Zudem ist die von Sloterdijk indirekt gelobte Zivilreligion des liberalen Säkularismus auch heutzutage wesentlich missionarisch-militanter unterwegs als das Christentum: In den letzten Dekaden wurden hunderte Millionen Menschen vom anglo-amerikanischen Establishment als Kollateralschäden auf dem Alter von „Demokratie und Menschenrechten“ geopfert und zerbombt.
Auch innenpolitisch zeigt sich die spätmoderne Hysterie einer Ersatzreligion (s. schon Teil I): Explizit locken Konzerne ihre Kunden auf die „dunkle Seite“ – Tabubruch sells. Und beim „Family-Drug-Brunch“ in der „Mr. Misster Bar“ in Dallas (USA) nehmen freundliche „Drag-Queens“ beim “Drag-the-Kids-to-Pride”-Event von „Baby-Girls“ Dollar-Noten für obzöne Tanzeinlagen entgegen. Früh übt sich, wer ein frühreifes „Trans-Kind“ sein will, denken sich die anwesenden „Elter1“ und „Elter2“ (früher genannt „Mütter“ und „Väter“). Hier verblassen selbst Orwells „1984“ und Huxleys Visionen einer „schönen neuen Welt“, die noch die naturgegebene Zweigeschlechtlichkeit des Menschen außer Frage ließen. Laßt die Kinder in Ruhe! Hierzu sprach selbst Jesus noch alttestamentlich („Wenn aber jemand eines dieser Kleinen, die an mich glauben, zu Fall bringt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde“/Lk 17,2).
III. Sloterdijks „Elmauer Rede“ und die Heraufkunft des „anthropotechnischen Zeitalters“: Welche Ethik soll die Menschenzüchter und -dresseure leiten?
Um die Jahrtausendwende hielt Sloterdijk seine berüchtigte „Elmauer Rede“[17], die man als philosophisches „Hintergrundgespräch“ mit den Mächtigen im Lande einordnen kann. Hier diagnostizierte Sloterdijk – wie einst Nietzsche und Heidegger oder Adorno/Horkheimer in ihrer „Dialektik der Aufklärung“ – die kläglichen Resultate des bürgerlich-christlichen Humanismus (Weltkriege, Holocaust etc.), und dies ließ ihn über die Heraufkunft genetischer Züchter des globalen „Menschenparks“ spekulieren. Dem dient eine maximale Desillusionierung: Haben die Menschen nicht – seit Platos Erziehungs- und Staatsreflexionen – immer schon ein „Züchtungsprojekt“ betrieben und es unter dem Deckmantel bürgerlicher Humanität verborgen?[18]
Die Rede beleuchtet auch das Dilemma, das von Nietzsche – und später C.S. Lewis („Die Abschaffung des Menschen“) – in ganzer Tragweite erkannt wurde: Welcher Ethos soll nach „Gottes Tod“ (Nietzsche) die Menschenzüchter bzw.: -dresseure (Pädagogen und Philologen) leiten?[19] Zumal eine säkular verstandene „Menschenwürde“ für die Gattung Homo sapiens jeden Spielraum für vermeintliche ´Notwendigkeiten´ läßt. Wohl deshalb fragt Sloterdijk nach „Regeln für den Menschenpark“ – so der Titel der Elmauer Rede.
Die Antwort bleibt dunkel, wie schon bei Nietzsche: Ist nur noch der Nihilismus rational oder geht es beim „Übermenschen“ – im Gegenteil – um wahre Nächstenliebe ohne verbogene Heuchelei? Nehmen wir in Anbetracht Nietzsches unvergleichlichen Entsetzens über den „Tod Gottes“ in dubio Letzteres an: „Wir haben ihn getötet, – ihr und ich! (…) Aber wie haben wir dies gemacht? (…) Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was taten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? (…) Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? (…) Das ungeheure Ereignis ist noch unterwegs und wandert – es ist noch nicht bis zu den Ohren der Menschen gedrungen.“[20] Diese Flaschenpost Nietzsches von 1882, die nicht nur prophetisch die Weltkriege des 20. Jhds., sondern auch schon den Transhumanismus des 21. Jhds. vorwegnimmt, scheint an Sloterdijk vorbeigegangen zu sein.
Heideggers Humanismus-Kritik und seine Kontemplation des „Seins“
Auch der Verzweiflungsschrei Nietzsches über den blinzelnden „letzten Menschen“ („Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern?“) scheint „an den Nietzscheaner Sloterdijk erstaunlicherweise völlig verloren“, schreibt der ehemalige Spiegel-Kulturresort-Chef Matthias Matussek[21].
Zudem hält Sloterdijk die säkular-aufklärerischen „Werte“ des Humanismus offenbar für ebenso untauglich zur Zähmung des „bestialischen“ homo sapiens wie christliche Gottesfurcht: Über den Humanismus schrieb Sloterdijks Gewährsmann Martin Heidegger unter dem Eindruck des II. Weltkriegs: „Ist das Unheil, das alle Titel dieser Art anrichten, nicht schon offenkundig genug?“ „Dieses Wort“ hätte „seinen Sinn verloren“, denn „nicht der Mensch“ sei „das Wesentliche“, „sondern das Sein (…)“.[22] Damit hatte Heidegger den Humanismus „überboten“, meint Sloterdijk. Denn der Mensch würde nur durch innehaltendes Horchen auf das Sein – Indigene in Urwäldern, Steppen und Wüsten müssen das schon aus Gründen ihrer Sicherheit und Orientierung – einer „ekstatischen Verhaltenheit unterworfen“. M. E. ist jedoch anthropologisch nichts erhellt, wenn man (statt Gott) die unpersönliche „Natur“ – oder eben: „das Sein“ – kontempliert. Und wie soll man moderne „Brot, Spiele & Smartphone“-Typen zu demütigem Horchen und „besinnlicher Askese“ bewegen (aber Christus dabei aus dem Spiel lassen)? Auch darum dreht sich Sloterdijks Elmauer Rede. Sind der ehemalige Bhagwan-Jünger und sein Vorläufer einfach verhinderte Yogalehrer?
Dunkel ist Euer Rede Sinn
An drei Stellen kommt Sloterdijk aus der Deckung:
1. Es geht – seit Nietzsche – um einen „weltgeschichtlich neuartigen Streit zwischen (…) verschiedenen Züchtungsprogrammen“: „Großzüchter“ zielen auf „Übermenschen“ – „Kleinzüchter“ auf leichter beherrschbare Untermenschen.
2. Keineswegs ginge es an, daß „Menschen Menschen in Richtung [falscher] Harmlosigkeit züchteten“ (alles – nur das nicht).
3. Nietzsches „Übermensch“ hätte aber nichts mit „übermenschlichen Leistungssteigerungen“ zu tun; das sei nur ein Mißverständnis der Nazis.[23]
Erst gegen Ende der Rede lichtet sich der zentrale Gedanke: Könnte der als Instinkt-Tier aufgrund seiner Frühgeburtlichkeit „gescheiterte“ Mensch, nachdem ihn obendrein alle domestizierenden Lehren von Glück und Tugend nur „kleiner“ machten (Nietzsche[24]), nicht als eugenische Golem-Konzeption seine göttliche Bestimmung erreichen? Sloterdijk erinnert hier an Platos „explosive Überlegungen“ für Philosophen-Königen bzw. -Eliten, die den idealen Staat (nach Vorbild Atlantis´) weben wollen: Hybriden zwischen tapferem Held und weisem Kulturmanager, ohne degenerative Einseitigkeit. Aber nicht Zwang, sondern Geschick sei auszuüben – wie bei edlen Wildpferden -, denn es drehe sich um „freiwillige“ Geschöpfe; Knechte seien nicht als Übermenschen brauchbar.
Heute würde man von subtil-manipulierendem Nudging[25] sprechen, das den Abgerichteten die Illusion des freien Willens läßt. Aber nicht Platon, Nietzsche oder Heidegger haben den gedanklichen Schritt von gut gemeinter Dressur oder faschistisch anmutender Rassezucht zur DNA-basierten Eugenik der Zukunft vollzogen (schon mangels biotechnologischen Wissens[26]), sondern erst Sloterdijk in seiner „grandiosen“ Rede.
IV. „Nationalhumanismus“ und Monotheismus als Schuldige
Sloterdijk sieht zwei Hauptschuldige für die gefährliche Lage der Menschheit: Erstens den Monotheismus und zweitens die Nation. Seit den Konfessionskriegen des 17. Jhd., spätestens seit den Weltkriegen, macht man Religion, jedenfalls die monotheistische (Sloterdijk[27]), vor allem das Christentum (Nietzsche, Adorno) – gar den doppelbödigen Humanismus der abendländischen Zivilisation insgesamt (Heidegger[28]) – für die Gräueltaten der Menschheit verantwortlich. Als ob ein Leben „jenseits von Gut und Böse“ (Nietzsche) vielversprechender wäre![29]
Christentum, Judentum und Islam schmeißt Sloterdijk in einen Topf, weil sie allesamt an „eifernden“ Alleinvertretungsansprüchen „auf die Gotteswahrheit“ kränkelten. Dies führe zwingend „zu einer konfrontativen Grundkonstellation“, „die unsere Gegenwart in bisher nicht gekanntem Maß bestimme.“ Statt des Insistierens auf Wahrheit müßten monotheistische Religionen von „Eifererkollektiven zu Parteien der Zivilgesellschaft werden“, um ihr „geistiges Potential“ (sprich: bei der Entwicklung eines Einheits-„Weltethos“ im Sinne von Hans Küng oder Habermas) „nutzbar zu machen.“[30] Andererseits betrachtet Sloterdijk – neben erotischen – gerade die „thymotischen Energien“ des „Strebens nach Erfolg, Ansehen, Selbstachtung“ als den „eigentlichen Grundstoff aller politischen Zusammenstöße“,[31] was mit Monotheismus an sich wenig zu tun hat, sondern Allgemein-(Allzu-) Menschliches beschreibt, das ebenso bei polytheistischen Hindus[32] oder konfuzianischen Chinesen etc. auftritt. Aber Sloterdijk meint offenbar, daß es auch bei religiöser Mission letztlich immer um die „kollektive Rückeroberung von Stolz und Ehre“ ginge – wenn nicht sogar um dumpfe „Ressentimentbewegungen“ wie im 19. und 20. Jahrhundert.[33]
Abgesehen davon, daß entscheidende Unterschiede zwischen „abrahamitischen“ Religionen außer Acht bleiben (vor allem Jesus als Dreh- und Angelpunkt christlichen Gottes- und Bibelverständnis), läßt sich Monotheismus aber nicht auf „Stolz & Ehre“ reduzieren: Alle Theogonie und Religion seit der Antike kommt „aus dem Drang nach Wahrheit. Sie wollte dem Leben dienen, nicht im Sinne einer bloßen Technik, sondern um die Menschen edler, freier, wahrer zu machen“.[34] Dem Menschen ist die unironische Suche nach der Wahrheit des rätselhaften Daseins (Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was dürfen wir hoffen?) in die Gene geschrieben – mehr noch als aller Drang nach antrainierter Perfektion oder Übertrumpfen anderer. Wohl deshalb akzeptiert Sloterdijk im RP-Interview das „Konzept ´Kirche´“ als eine „Assoziation von Menschen, die nicht aufgrund ihrer Herkunft zusammenhalten, sondern weil sie ein gemeinsames Wahrheitserlebnis haben oder suchen.“[35]
Christlicher Patriotismus?
Doch mit der „Stolz-und-Ehre“-These hat Sloterdijk auch den Patriotismus am philosophischen Kragen: Wie Mono-Religion sei auch die Nation eine schädliche Fiktion, letztere erzeugt von einer „bewaffneten“ und „belesenen“ Öffentlichkeit. Im Zeitalter von Internet und Smartphones könne klassische Literatur aber keinen Konsens über humanistische Leitkultur mehr herstellen und konservieren[36] – was nun? Mehr noch: „Radikal verstanden, meint Zugehörigkeit zu einer Kirche das Austreten aus allen familialen, tribalen, nationalen Besessenheiten und den Eintritt in (…) die Meta-Nation der Getauften.”Gerade weil die “nationaldämonischen Para-Christentümer” das Christentum überall „unterwandert” und Christen immer wieder in Kriegen gegeneinander gekämpft hätten, hält Sloterdijk das Christentum für ein “gescheitertes Projekt”.[37]
Das St. Michael-Institut widerspricht. Es hält Sloterdijk – mit Papst Johannes II. – eine „Theologie der Nation“ entgegen, „welche nicht die Herauslösung des Individuums aus nationalen Bindungen fordert, sondern diese der übergeordneten Bindung an Gott unterstellt.“ Johannes II. hatte daran erinnert, daß „Christen die vorgefundenen Völker und Kulturen in Europa über die Jahrhunderte hinweg gerade nicht aufgelöst, sondern auf ihre Vollendung hingearbeitet“ haben.[38] Heidnische Nominalisten übersehen, daß nicht nur regionale, sondern auch Universal-Religionen für ihre geschichtliche Wirksamkeit auf Nationen angewiesen sind. Die Bibel führt dies mit den Juden als auserwähltes Volk vor Augen.
„Eben!“ höre ich Sloterdijk rufen, unter Hinweis auf politische Pulverfäßer im Nahen Osten, auf dem Balkan (Kosovo) und Kaukasus (Armenien/Aserbadschan). So einfach kommt man ihm nicht bei. Ich antworte mit weiteren Worten Johannes Paul II.: „An die Möglichkeit des Erkennens einer allgemeingültigen Wahrheit zu glauben, ist keineswegs eine Quelle der Intoleranz; im Gegenteil, es ist die notwendige Voraussetzung für einen ehrlichen und glaubwürdigen Dialog der Menschen untereinander“.[39] Zu Recht weist der Frankfurter Philosophie-Professor Axel Honneth auf den „großen Unterschied“ hin, ob Mission „auf [freie] Zustimmung des Gegenübers zielt oder sich gerade darüber hinwegsetzen will“[40] – und dabei wohl an Christentum und Islam dachte.
V. „Anthropotechnisches Zeitalter“ und Nietzsches Jahrtausendfrage an den menschlicher „Schatten“
Drehen wir den Spieß herum: Was ist Sloterdijks Antwort auf Kriege, Barbarei, Dekadenz und Entropie, kurz: auf die von ihm beklagte sündhafte Natur und Destruktivität des Menschen? Wie will er im Gefolge wertfreier Wissenschaft ohne metaphysischen Rekurs Werte finden oder gar stärken, und welche sollen das sein? Ähnlich wie seine Vorgänger – Nietzsche, Horkheimer/Adorno bis Heidegger – läutet er ja angesichts desaströser Diagnosen nicht die Umkehr zum Christentum ein, sondern dekonstruiert – ganz im Gegenteil – dessen Konzept von „Gut“ und „Böse“ und die mosaisch-strenge Unterscheidung zwischen „wahr“ und „falsch“. Seit Nietzsche, dem ´ersten Psychologen´ und Freud haben ganze Bataillone „humanistischer“ Psychoanalytiker im Gefolge Erich Fromms, Abraham Maslows & Co. sich der „integrierenden“ Bewußtwerdung des „Schattens“ (C. G. Jung) gewidmet, der „vor keinem Verbote Furcht hatte“[41] – oft in Gegnerschaft zum Christentum. Denn Nietzsches Jahrtausendfrage lautet in ihrem Kern: Ist das Gute häßlich und schwach – und das Böse schön und stark? Noch nie war die klassische Trias des ´Guten, Wahren und Schönen´[42] so auseinandergerissen worden![43] Doch warnte Nietzsche die Jünger des Schattens auch vor dem Nihilismus: „Zu viel klärte sich mir auf: nun geht mich nichts mehr an. Nichts lebt mehr, das ich liebe – wie sollte ich noch mich selber lieben?“.[44]
Aber während die Erstgenannten (Nietzsche, Adorno, Heidegger) wegen der inhumanen Ergebnisse bloß „instrumenteller Vernunft“ zurück zum vorsokratisch-mythischen „Ursprung“ der alten Griechen wollten, zeigt sich Sloterdijk offen für eine rational geplante, die Grenzen bisheriger Evolution sprengende Zukunft: Das „anthropotechnische Zeitalter“, vor dem er zu warnen vorgibt, läutet er ja selber ein, indem er es als unausweichlich hinstellt, daß die „Menschen mehr und mehr auf die aktive oder subjektive Seite der Selektion geraten“ ob sie das wollen oder nicht. (Frei nach Shakespeares Hamlet: Züchten oder gezüchtet werden, das ist hier die Frage.) Neue Fertigkeiten vom Baum der Erkenntnis haben die Unschuld für immer verhagelt; auf Gott vertrauendes Unterlassen wäre bloß ein Kopf-in-den-Sand-stecken; es muß gehandelt werden. Das richtet sich an Politiker und ihre Berater in den Ethikräten: sie sollen Züchtungs-Regeln, einen „Codex der Anthropotechniken“ formulieren, denn auf kurz oder lang müssten sie eine „gattungspolitische Entscheidung“ treffen.[45]
VI. Globale Demographie als eigentlicher „Sachzwang“ der Biopolitiker
Diese Aufforderung werden sich gewisse Kreise nicht zweimal sagen lassen. Sie bereitet philosophisch nicht nur der Eugenik den Boden, sondern überhaupt der von vaterlandslosen Eliten geplanten „Großen Transformation“ (s. das gleichnamige Sachverständigen-Gutachten für die Bundesregierung oder die UN-Agenda 2030).
Wie eng deren „umweltschützende“ „Nachhaltigkeits“-Pläne mit globalen demographischen„Herausforderungen“ zusammenhängen, wird selten thematisiert.[46] Dabei gelten gerade diese als eigentliche „Sachzwänge“ – wie schon die Welternährungspläne des globalen Establishments und seiner „Berater“ (Lebensmittel aus dem Labor, Insekten, Mehlwürmer und Kakalaken) zeigen.[47]
1971 erschien ein Spiegel-Artikel („Die gute Erde stirbt“), an dessen Finale Isaac Asimov eine „Weltregierung“ fordert, die „im Namen der Menschheit etwas tut; harte, aber notwendige Entscheidungen trifft. Schnell. Bald.“ Ursprünglich hieß es sogar „sofort“![48] Denn: „Gegenwärtig ist die Kindersterblichkeit niedrig, die Lebenserwartung hoch, die Erde überfüllt. (…) Mutterschaft ist ein Privileg, das wir buchstäblich rationieren müssen. Wahllos erzeugte Kinder werden der Tod des Menschengeschlechts sein; jede Frau, die bewußt mehr als zwei Kinder zeugt, begeht ein Verbrechen.“ Das fügt sich nahtlos an aktuelle „Warnungen“ des WEF-Beraters Yuval Harari vor der künftigen „nutzlosen Klasse“ der Massen, die „nicht mehr gebraucht“ werden.[49]
Zur Zeit Asimovs Artikels betrug die Erdbevölkerung läppische 3,6 Mrd. Menschen. Aber Asimov errechnete penibel die Zahl, bei der man noch alle „nach dem Durchschnittsniveau des amerikanischen Standards versorgen“ könne. Und diese Grenze läge „zur Zeit vielleicht“ bei: „500 Millionen“[50] – „zufällig“ genau die Zahl, die 1980 in Georgia (USA) in Stein gemeißelt wurde: Das berüchtigte, 100 Tonnen schwere „Guidestone“-Monument, das 2022 nach einem Sprengstoffanschlag beseitigt wurde, enthielt „10 Gebote“ für ein „Zeitalter der Vernunft“, übersetzt in acht Sprachen: „1. Halte die Menschheit unter 500.000.000 – in fortwährendem Gleichgewicht mit der Natur. 2. Lenke die Fortpflanzung weise – um Tauglichkeit und Vielfalt zu verbessern. 10. Sei kein Krebsgeschwür [sic] für diese Erde – lass der Natur Raum. 3. Vereine die Menschheit mit einer neuen, lebenden Sprache“. Und natürlich wird unter (6.) auch das „Weltgericht“ für „internationale Streitigkeiten“ verlangt.[51]
Die Erbauer des fast sechs Meter hohen, kunstvoll gefertigten Monuments fügten an vier Seiten noch eine kürzere Botschaft in diversen Sprachen hinzu, die in englisch „Let these be guidestones to an age of reason“ lautete. Die erläuternde Tafel neben den Guidestones identifizierte diese Inschriften als antike, „tote“ Sprachen, nämlich „Babylonische Keilschrift (Nord), Altgriechisch (Ost), Sanskrit (Süd) und ägyptische Hieroglyphen (West)“. Das spricht kaum für rechte „White-Supremacy-Anhänger“ als Auftraggeber (wie Wikipedia orakelt); hingegen hätte eine Freimaurer-Loge deutlichere Spuren gar nicht hinterlassen können.

Hinter der „vernünftigen“ Philanthropie verbirgt sich die seit dem britischen Ökonomen Malthus im 19. Jhd. bekannte sozialdarwinistische Infamie: Man muss mit „negativer Eugenik“ (Zwangssterilisation etc.) – oder wie auch immer – dafür sorgen, dass sich der Pöbel nicht zu stark vermehrt und die Nation bzw. das Menschengeschlecht verdirbt, am Ende gar den Wohlstand des globalen Establishments gefährdet.[53] Die gleiche Infamie, nach der die selbstherrliche Davoser Clique des Weltwirtschaftsforums (WEF) vorgeht, indem sie jedermanns Zustimmung (oder wenigstens Schweigen) zur kommenden „digitalen Identität“ aller Erdbewohner verlangt, um eine durch künstliche Intelligenz, Nano- oder Gentechnik beherrschte und totalüberwachte Welt zu ermöglichen.
Der Existentialismus infamer Herrschaft
Nachdem Philosophen und Wissenschaftler alles „durchschauten“, was nicht restlos rational aufschlüsselbar ist, und vor allem die menschliche Seele auf „nichts als“ Materie zurückführten, wird in einem sinnlos gewordenen Universum jenseits von Gut und Böse auch die Demokratie hinfällig: Nationale Verfassungen wie das deutsche Grundgesetz gelten – erst recht jeder Patriotismus – als Hindernisse auf dem Weg zur Welteinheits-Technokratie; für Sloterdijk nicht anders als für Asimov.
Endlösung der Evolutionisten: „Singularität“
Für Evolutionisten ist der Mensch eben nicht die biblische „Krönung der Schöpfung“, sondern Durchgangsstadium auf dem Weg vom Einzeller über Affen zum Übermenschen aus dem Labor, während Yuval Harari bereits vom Cyborg munkelt, dessen Gehirn nanotechnisch mit Microchips interagiert.[54] Diese letzten „Fortschritte“ im Geiste der Aufklärung führen zum faustischen Abgrund – und darüber hinaus, wie C.S. Lewis in die „Abschaffung des Menschen“ vor der ultimativen Katastrophe warnte. Spätes Echo auf Lewis ist Alexander Dugins Aufruf zum „Großen Erwachen gegen den Great Reset“ (s. Teil I).
Tatsächlich betrachten Transhumanisten die informationstechnologische „Singularität“ als „Endpunkt, auf den die Evolution zwangsläufig“ hinausläuft. Sie „erhoffen die Erschaffung übermenschlicher Wesen, die eine Antwort auf den Sinn des Lebens liefern“ oder „die Menschheit in die Lage versetzen, all ihre physischen Bedürfnisse zu befriedigen“. Künstlich gesteigerte Intelligenz (KI) verfüge zudem „über ein dem Menschen überlegenes, friedfertiges ethisches Bewusstsein“.[55]Intelligenz wird also als zentrale Ursache nicht nur allen „Bewußtseins“, sondern auch aller ethischen Empfindungen betrachtet, die somit nicht in Herz oder Brust, sondern im Gehirn lokalisiert werden. Deshalb gilt die KI als wahrer Gott, der die eschatologischen Erwartungen der Menschen erfüllt.
Grotesk: Einerseits beginnt die Moderne – schon seit Schopenhauer -, dem Menschen im Spannungsfeld von Erziehung, Trieben und gesellschaftlichen Zwängen seinen freien Willen abzusprechen, andererseits wird ausgerechnet für Maschinen prognostiziert, daß diese nicht nur ihre Programmierung autonom optimieren, sondern einen „eigenen Willen“ (Persönlichkeit) entwickeln und somit – neben Affen – zu weiteren Kandidaten für „Menschenrechte“ werden. Nur der Mensch wird als „Krebsgeschwür“ (s. oben) – auf „Mutter Erde“ (altgriech: Göttin Gaia) betrachtet.
VII. Kleiner historischer Exkurs für Deutsche
Die Infamie, von der hier die Rede ist, hat bemerkenswerte historische Parallelen, u. a. bei der Genese des I. Weltkriegs, der „Urkatastrophe“ des 20. Jhds.: Ein britischer Marineoffizier forderte schon in einem Zeitungsartikel vom 11. September 1897 die „Auslöschung“ Deutschlands, weil das wegen des Handelsvolumens, um das Briten und Deutsche konkurrierten, „jedem einzelnen Engländer mehr Wohlstand“ brächte.[56] Das wurde dominante Ansicht unter britischen Eliten: 1905 berichteten belgische Botschafter aus London und Berlin: „Dieser Hass [der Briten] wird solange fortbestehen, bis die Engländer sich mit dem Gedanken vertraut machen, daß Welthandel kein Monopol ist, welches England von Rechts wegen zukommt.“[57] Tief blicken läßt folgender Dialog von 1910 zwischen Lord Balfour[58] und dem US-Diplomaten Henry White.[59] Balfour bedauerte, daß England „keinen Grund“ fände, „um Deutschland den Krieg zu erklären, ehe es zu viele Schiffe baut und uns unseren Handel wegnimmt.“ Der Wortlaut im Weiteren:
White: „Sie sind im Privatleben ein hochherziger Mann. Wie können sie etwas politisch so Unmoralisches erwägen, wie einen Krieg gegen eine harmlose Nation provozieren, die genauso gut wie Sie das Recht hat, eine Flotte zu unterhalten? Wenn Sie mit dem deutschen Handel mithalten wollen, arbeiten Sie härter!“
Balfour.: „Das würde bedeuten, daß wir unseren Lebensstandard senken müßten. Vielleicht wäre ein Krieg einfacher für uns.“
White: „Ich bin schockiert, daß Sie sich zu grundsätzlichen Fragen so äußern können“.
Balfour: „Ist das eine Frage von Recht und Unrecht? Vielleicht ist das aber eine Frage der Erhaltung unserer Vorherrschaft.“[60]
Dennoch wird bis heute verbreitet, die überlegene Eleganz „westlicher“ Eliten hätte auch die Moral für sich gepachtet.[61] Und Deutschlands naiv-verträumter Wunsch nach „britisch-deutscher Allianz“ sei am „deutschen Flottenprogramm, an Kolonial-Ambitionen in Afrika“ sowie am „wirtschaftlichen Vordringen der Deutschen entlang der Bagdadbahn“ gescheitert.[62] Daß das britische Establishment nach Jahrhunderten des börsennotierten Sklavenhandels und des Völkermords an den nordamerikanischen Indianern auch im 20. Jhd. vor Kriegsverbrechen nicht zurückschreckte, zeigt sich etwa daran, daß es 1939 große Mengen Giftgas (Gelbkreuz) an Polen lieferte, wo es am 08. Sept. 1939 auf der Jasloika-Brücke gegen deutsche Soldaten zum Einsatz kam, wie ein unabhängiges Gutachten des Basler Professors Staehelin bestätigte.[63] Vom – strategisch unnötigen – Verbrennen deutscher Städte wie Dresden, Hamburg etc. unter Federführung des „honorigen“ Winston Churchill und den gräßlichen, jeder Beschreibung spottenden „Rheinwiesenlagern“ der amerikanischen „Befreier“ ab 1945 ganz zu schweigen, in denen Zehntausende qualvoll[64] verhungerten.[65] Hier ist nicht der Ort, dies zu vertiefen. Aber es ist die gleiche völkerrechtswidrige Infamie, mit der ukrainische Streitkräfte seit acht Jahren im angloamerikanischen Auftrag die Zivilbevölkerung im Donbass terrorisieren, weil sie es wagt, ihr Recht auf Selbstbestimmung[66] wahrzunehmen.
XIII. Zwischenergebnis: Der kommende Welt-Ameisenstaat wird sich an totalitärer chinesischer Corona-Innenpolitik orientieren. Er bedeutet irreversible Herrschaft über gesichtslose Massen mit bloß noch „digitaler Identität“ – wie allgegenwärtige Coronamasken schon signalisierten. Auf diese Weise sollen weniger politische oder religiöse Konflikte entstehen und Pandemien unter Kontrolle gehalten werden. Kurz: Man will „die Feindschaft zwischen Menschen dadurch aus der Welt schaffen, daß man (…) eine Weltrevolution propagiert und die Welt-Politik in Welt-Polizei zu verwandeln sucht“, wie Carl Schmitt 1970 in seiner Politischen Theologie II resümierte.[67] Obendrein werden die Untertanen zu optimalen Rädchen im Getriebe globaler ökonomischer Konkurrenz. Zumal Roboter mit künstlicher Superintelligenz (KI) erstmals für die Nutz-, Wert- und politische Machtlosigkeit der Massen sorgen. Die globale Obrigkeit und ihre zynischen Philosophen werden das „Evolution“, „Sachzwänge“, „reine Vernunft“ oder Marktlogik nennen.
Aber noch dürfen Völker und Nationen nach internationalem öffentlichen Recht über ihr kulturelles und wirtschaftliches Schicksal selbst bestimmen (Artikel 1 Ziff. 2 UN-Charta und Artikel 1 der Internationalen Menschenrechts-Pakte von 1966). Noch könnte also der Frosch/Mensch aus dem Kochtopf springen, den er irrtümlich für einen Whirlpool hält.
Kommen wir nun zum finalen Abschnitt und fragen nach den Gründen für den Glaubensabfall in Westeuropa, zumal gerade dies sowohl dem Transhumanismus, als auch der Islamisierung Europas[68]Vorschub leistet.

IX. Finale: Woher kommt der Glaubensabfall?
Zwar wollen wohl nur die Wenigsten in einer Welt leben, in der „alles, was den Menschen zum Menschen macht (´Ich´, Freiheit, Liebe, Seele etc.)“ als Hirngespinst biochemischer und neurologischer Prozesse verstanden und abgeräumt wird.[70] Aber allenfalls das Christentum – jenseits des betulichen „Vulvamalens“ auf Kirchentagen – könnte die „Ersatzreligionen“, die sich im spirituellen Vakuum breitmachen („Gender-, „Klima“- und Hygienediktatur mit chinesischen „sozial creditpoints“, Globalkommunismus oder Neo-Sozialdarwinismus) noch einhegen. Doch in der westlichen Welt wächst der Glaubensabfall; woraus resultiert er?
Erstens differenziert die Zeitgeist-Propaganda bei ihren Anklagen gegen das Christentum (Skandale sexuellen Kindesmißbrauchs, „Kriminalgeschichte des Christentums“[71] und angeblich rückgratlose katholische Kollaboration mit dem Nationalsozialismus[72]) nicht zwischen Christentum als solchemund der Kirche als menschlich-fehlbarer Institution des Glaubens.[73] Der zum Christentum konvertierte islamische Theologe Mark A. Gabriel kam am Ende seiner von Verfolgung und Folter geprägten Odyssee zum Schluß, daß es letztlich nicht darauf ankommt, „wie viele Terroristen sich Muslime nennen, und (…) wie viele Nazis oder Kreuzritter sich Christen nannten. Stattdessen müssen wir unmittelbar die Lehren und Taten Jesu und Mohammeds [vergleichen], wie sie in verläßlichen Quellen überliefert sind.“[74]
Zweitens fragt sich, ob die westeuropäischen Amtskirchen die philosophische Schlacht zwischen Christentum und säkularer Vernunft vorschnell aufgaben. Mittlerweile spricht vieles dafür, daß der in den 60er Jahren mit dem II. Vatikanischen Konzil endende Disput neu aufgerollt werden kann: bereinigt von alten und neuen, sogar naturwissenschaftlichen Fehlvorstellungen.[75] „Ich glaube, weil ich intelligent bin!“ rief das ZDF-Urgestein Dr. h.c. Peter Hahne jüngst in der Talkshow-„Riverboat“, getreu dem scholastischen Credo „Der Glaube sucht den Intellekt“. Der Intellekt kann aber auch – scheinrational – unnötige Barrieren vor dem Glauben auftürmen. Im Folgenden umreiße ich einige davon.
Vorneweg: Naturgesetze können ohnehin nur das funktionale „Wie“ erklären; demgegenüber rückte der katholische Philosoph Robert Spaemann die Frage „Wozu?“ in den Vordergrund. Er hielt es für den „Aberglauben der Moderne, daß uns die Naturgesetze die Welt erklären, während diese doch selbst das Erklärungsbedürftigste in der Welt sind.“
1. In archäologischer Hinsicht steht die Bibel auf festen Füßen. Dies verdeutlichte 1955 der Journalist Werner Keller einer nach dem Krieg sehr interessierten Weltöffentlichkeit mit seinem Jahrhundertwerk „Und die Bibel hat doch recht“. Zwar begann man im Zuge von ´68er-Revolte, „kritisch-historischer“ Theologie und wachsender Christenfeindlichkeit erneut, in der Bibel überwiegend Mythen bzw. ´Geschichten aus 1001 Nacht´ zu sehen. Dankenswerterweise präsentiert nun der Historiker Michael Hesemann in einer monumentalen Neuerscheinung („Die Bibel hat recht“[76]) die Ergebnisse der seit 1955 im Nahen Osten fortgesetzten Forschung – die Keller bestätigen: Entgegen verbreiteter Annahme sind die Erzväter des Alten Testaments – Abraham und sein Urenkel Joseph (19. Jhd. v. Chr.) sowie Moses – archäologisch und anhand außerbiblischer Quellen historisch nachgewiesene Personen. Selbst die (regionale) Katastrophe von Sodom und Gomorrha, in die Abrahams Neffe Lot verwickelt war, hat tatsächlich stattgefunden, auch ihre Ursache wurde wissenschaftlich ermittelt: ein beim Eintritt in die Erdatmosphäre explodierter Eiskomet (wie der Komet 1908 in Sibirien[77]).
Moses und der von ihm angeführte Auszug der Israeliten aus Ägypten fanden in Papyri- und Stelentexten deutlichen Niederschlag; hier wurde die unvermutete Ausgrabung der alten Stadt Avaris im Nildelta zum entscheidenden Durchbruch. Bisher war alles relativ versteckt in der ägyptologisch wenig geklärten[78] „Zwischenzeit“ zwischen mittlerem und neuem Reich (13. bis 17. Dynastie), in die auch die Fremdherrschaft der ominösen „Hyksos“[79] fiel. Nur die genaue Zeit des Exodus ist noch umstritten, etwa um 1500 vor Chr., was auch die Zeit der unweiten Vulkankatastrophe von Santorin/Thera im minoischen Griechenland ist.
Mit kriminalistischem Spürsinn konnten Forscher sogar die „zehn biblischen Plagen“, die „Teilung“ des Roten Meeres sowie die anschließenden Ereignisse am „Gottesberg“ Horeb (der im heutigen nordwestlichen Saudi-Arabien[80] gefunden wurde!) rekonstruieren, an dem Moses die zehn Gebote erhielt. Für Einzelheiten muss hier auf Hesemanns spannenden Bericht über jahrzehntelange Forschung verwiesen werden.
2. Darwins Evolutionstheorie
Am Anfang aller Philosophie stand das kindliche Staunen, die Ur-Frage der Vorsokratiker: „Warum ist überhaupt etwas? Warum ist nicht vielmehr nichts?“[81] Eng damit zusammen hing die Frage nach einer Spontanentstehung von Leben. Entgegen einer im Mittelalter vorherrschenden Vorstellung wies der französische Biochemiker und Mitbegründer medizinischer Mikrobiologie, Louis Pasteur (†1895) – bis heute unwiderlegt – nach, dass „Leben nur aus Leben entstehen kann“.[82]
Die Evolutionstheorie hingegen blieb ein spekulatives Modell, daß der Öffentlichkeit als „praktisch erwiesen“ präsentiert und im Biologieunterricht als letzte Wahrheit gelehrt wird – leider ohne zwischen (unstreitiger) „Mikro-Evolution“ innerhalb von Arten („Darwin-Finken“ bleiben Vögel!) und pauschalisierender „Makroevolution“ zu unterscheiden: Der Mensch – ein aus bakterieller Ursuppe und Tierreich stammendes Produkt zufällig variierender „Mutation“ und umweltanpassender „Selektion“.[83]
Papst Benedikt XVI. hatte sich im Kreise seiner Schüler noch gewissenhaft mit der Kritik am (makro-)evolutionären Weltbild[84] auseinandergesetzt. Obwohl die katholische Kirche Darwin mit christlichem Glauben und Bibel für vereinbar hält[85] („Theistische Evolution“[86]) und damit zur deistisch-aufklärerischen „Uhrmacher“-Vorstellung eines Gottes zurückkehrt, der durch Evolution „würfelte“ und dann die Menschheit ihrem Schicksal überließ, wurde hinter den Kulissen die wohl doch noch nicht ganz ad acta gelegte Debatte fortgesetzt.[87]
Am Anfang war „das Wort (…) und das Wort war Gott“[88]: Das altgriechische Wort Lógos – verstanden als „Information“
Nach Benedikts Rücktritt bleibt die „Studiengemeinschaft Wort und Wissen“ eine der letzten Bastionen, wo naturwissenschaftliche Experten das Evolutions- und „Urknall“[89]-Paradigma kritisch hinterfragen. Zwar melden immer mehr Wissenschaftler Zweifel am herrschenden Weltbild an, aber meist nur hinter vorgehaltener Hand[90]: U. a. der „missing link“ zwischen den Arten im Fossilbefund und die „nicht reduzierbare Komplexität“ von Entwicklungssprüngen (eine nur fast perfekte Brücke trägt nicht; ein fast perfektes Flugzeug fliegt nicht. Für das „Herantasten“ an biologische Lösungen braucht es Intelligenz – die „die Natur“ laut Evolut.-Theorie nicht besitzt) sprechen eher für „Intelligent Design“ – wenn nicht sogar für ein Verständnis des Wortes „Logos“ im Prolog des Johannes-Evangeliums als zielgerichtete „Information“ eines als Person begreifbaren Schöpfers (Werner Gitt).[91]
3. Das Alter der Menschheit wird von der Geologie viel zu hoch bemessen. Zu diesem überraschenden Ergebnis gelangt ein urgeschichtlicher Vergleich ihrer demographischen Entwicklung mit Hinterlassenschaften wie Steinwerkzeugen und Gräbern.[92] Auch die heutige, auf Georges Couviers (†1832) Katastrophen-Theorie[93] aufbauende Sintflut-Geologie sammelt Indizien für eine deutlich kürzere Menschheitsgeschichte, ohne allerdings bereits zum jetzigen Zeitpunkt eine Theorie zur biblisch-urgeschichtlichen Geologie vorlegen zu wollen.[94] Jeweils werden die gebräuchlichen radiometrischen und aus Gesteinsschichten ermittelten (absoluten) Altersangaben als unzuverlässig bezweifelt. Wie chaotisch diese sind, erwies sich schon in den 1980er Jahren, als man an der Universität Los Angeles (UCLA) bisherige C14-Messungen von fossilen Skeletten bzw. Schädeln anhand der neuen, exakteren (BMS)-Methode der Radiokarbondatierung mittels Teilchenbeschleuniger überprüfte: sie waren drei bis sechs Mal zu hoch gegriffen.[95]
4. Sintflut, Atlantis und „Paläo-Astronautik“
Nicht nur die Bibel (1. Mose, 6-8) sondern Kulturen und indigene Völker sämtlicher Erdteile berichten von einem globalen katastrophalen Flutgeschehen. Der Atlantis-Forscher Charles Berlitz 1974: „Beim Studium der Sintflutlegenden wird eine erstaunliche Tatsache klar: Alle Rassen und Völker scheinen die gleiche Legende zu haben.“[96] Mit Blick auf vorsintflutliche, megalithische Hochkulturen bestreiten Fans von Erich von Däniken & Co. die herrschende Evolutionstheorie, betrachten allerdings „Götter“ als außerirdische Astronauten, die in grauer Vorzeit mittels Raumschiffen/Ufos auf der Erde landeten – eine bibelferne Weltanschauung, die mittlerweile selbst von öffentlich-rechtlichen TV-Sendern in zahllosen „Doku“-Stunden ernsthaft in Betracht gezogen wird.[97]
Dem widerspricht aus naturwissenschaftlich-mathematischer Sicht Prof. Dr. Werner Gitt, der Direktor der TU Braunschweig a.D., („Gibt es Leben im All?“).[98] Sein Votum: Zwar werden immer mehr „Exoplaneten“ außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt, die als Kandidaten für außerirdisches Leben in Betracht kommen. Jedoch setzt die Entstehung lebensgeeigneter Planeten so viele (mindestens zwölf) gleichzeitig vorhandene Parameter voraus (vom Abstand zur jeweiligen Sonne über Umdrehungsgeschwindigkeit bis zur Zusammensetzung ihrer Atmosphäre etc.), daß die Wahrscheinlichkeit ihres zufälligen Auftretens ein Ding mathematischer Unmöglichkeit ist. Vor allem aber: Seit Pasteur weiß man (s. oben), daß Leben gar nicht – also nicht einmal unter optimalen Bedingungen(!) – spontan entstehen kann. Überzeugend folgert Gitt, daß somit für die Entstehung von Leben zwingend eine „nicht-materielle Ursache“ erforderlich ist – und das kann nur etwas sein, das Gitt „Information“ nennt – die stets einen „intelligenten Sender“ voraussetzt.[99] Wikipedia spottet über den bibeltreuen „Kreationisten“, aber bei seinen zahllosen Vorträgen vor interdisziplinären Experten, die ihn um die ganze Welt führten, hätte niemand diese Argumentation widerlegen können.[100] Aber wer oder was könnte der ominöse „Sender“ sein? Darüber gibt die Bibel Aufschluß.
5. „Fehlen“ des Kontinents Amerika in der Bibel?
Lange schien es, als ob die Bibel den spät entdeckten Kontinent Amerika übersehen hätte. Auch dies stellte ihre Glaubhaftigkeit und Verläßlichkeit in Frage. Mittlerweile spricht viel dafür, daß mit der in der Johannes-Offenbarung erwähnten, „an großen Wassern“ [Atlantik] thronende „Hure Babylon“, „deren Kaufleute Fürsten auf Erden waren“, und „mit der die Könige der Erde gebuhlt haben“, die USA gemeint ist, von „deren Unzuchtswein die Bewohner der Erde trunken geworden sind“. Woher sonst kommen die progressiven Ersatzreligionen des „Wertewandels“ wie „Gender Mainstreaming“ oder „Cancel Culture“ etc., die seit den 1970ern Europa überfluten?[101] Wir haben es demnach nicht mit einem biblischen Irrtum, sondern – im Gegenteil – mit einer weiteren biblischen Prophetie zu tun, deren Erfüllung rational nicht erklärbar ist, weil die „neue Welt“ zu biblischen Zeiten noch nicht entdeckt war.[102] Diese Prophezeiung scheint sich – wie hunderte zuvor – auch insoweit zu erfüllen, als die USA tatsächlich Macht einbüßt: Das Bündnis der immer zahlreicheren BRICS-Staaten, die eine multipolare Welt anstreben und sich vom „US-Finanzimperialismus“ emanzipieren wollen, wird stärker und stärker.[103] Der Hegemon scheint seiner wichtigste Waffe, die „faktischen Dollar-Herrschaft[104]über weite Teile des Globus, verlustig zu gehen“, ohne die der gigantische US-Militärapparat nicht aufrechterhalten werden kann.[105]
6. Last but not least: Ausbleiben der „Endzeit“?
Schon in Antike und Mittelalter zweifelten Menschen an der Bibel, weil die vorausgesagte „Endzeit“ ausblieb. Doch diese beginnt laut biblischer Prophetie nicht schon mit dem Erscheinen Christi oder Katastrophen oder Millennien (Jahrtausendwechseln), sondern erst dann, wenn sich die in alle Welt verstreuten Juden neu in Israel zu sammeln beginnen – was erst in unserer Zeit mit der Entstehung der zionistischen Bewegung um 1880 begann. Biblische Irrtümer sind insoweit nicht feststellbar; im Gegenteil: Das heutige Israel weist bis ins Detail die vor 2500 Jahren(!) vorausgesagten Qualitäten eines neuen Erblühens auf.[106]
Christliche Israelkritik, so berechtigt sie zuweilen sein mag, sollte die Worte des Propheten Hesekiels (Hes. 36, 16 ff.) aus dem 6. Jhd. v. Chr. nicht übersehen, die hiermit ans Herz gelegt werden: „Nicht um euretwillen handle ich, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, zu denen ihr gekommen seid. (…) [Dann] werden die Nationen erkennen, daß ich der HERR bin. (…) Ich, der HERR, habe geredet, ich werde es auch tun.“
Damit ist alles gesagt. Es geht bei Gottes unverbrüchlicher Nibelungentreue zum Bund mit dem auserwählten Volk nicht primär um die Juden oder Israel, sondern um die mit ihrem einzigartigen Schicksal verbundene, an alle Nationen und Menschen gerichtete Botschaft: Gott hält sein Wort exakt so, wie in der Schrift niedergelegt. Die detailtreue Erfüllung viele hunderter Prophetien – allein 180 in der bisher verlaufenen „Endzeit“[107] – beglaubigt die Wahrheit der Bibel für alle, die Augen haben zu sehen und Ohren zu hören, von Jahr zu Jahr deutlicher. Prof. Werner Gitt errechnete, daß bereits ab 66 erfüllter Prophetien der Bereich mathematischer Unmöglichkeit beginnt! Jede modern-vernünftelnde, allein auf säkulare Moralphilosophie reduzierte Annäherung an die Bibel verfehlt daher ihren wesentlichen Bedeutungsgehalt und Sinn: Daß Gott Himmel und Erde schuf (Gen. 1,1) und sein gekreuzigter und auferstandener Sohn Jesus Christus (Mk. 16,19) am Ende der Tage wiederkommen wird (Mt. 24,30; Apg. 1,11), um zu richten (Offb. 20,12); über die „Hure Babylon“ ebenso wie über das „Tier“ und seine „falschen Propheten“ – und uns alle.
[1] Auf wichtige Unterschiede zwischen den drei „abrahamitischen“ Religionen gehe ich später kurz ein.
[2] Charles Berlitz, Das Atlantis Rätsel (1974 /Zsolnay Verlag 1976, S. 166 f.).
[3] Kritisch hierzu: Franz Wegener, „Das atlantidische Weltbild“, 3. Aufl. 2014.
[4] Womit nicht gesagt sein soll, daß die seit der Antike bis heute andauernde Beschäftigung mit Platos Atlantis-Erzählung notwendigerweise einen politisch rechtsradikalen Drall erzeugt.
[5] Laut Bibel dauerte die vorsintflutliche Genealogie „von Adam bis Noah“ rechnerisch mehr als 1000 Jahre (Gen. 5). Gen. 6 nennt als Grund für Gottes Strafentschluß zur Sintflut vorsintflutliche (böse) „Riesen auf Erden“, die sich mit „Menschentöchtern“ paarten – eine Parallele zu Platos „Atlantis“-Erzählung insofern, als das Volk der Atlantiden aus einer Verbindung zw. Poseidon, dem der Inselkontinent zugefallen war, und der „Sterblichen“ Kleito hervorging.
[6] Ausnahme vom Linearitäts-Grundsatz ist die „vor 65 Mill. Jahren“ vermutete Asteroiden-Katastrophe, bei der die Dinosaurier ausstarben. (In merkwürdigem Gegensatz zum optimistischen, grds. evolutionär-linearen Weltbild steht die als fast unabwendbar dargestellte, im 21. Jhd. drohende CO²-„Klima“-Katastrophe).
[7] Bild: John Martin (1789–1854): Pandemonium, ca. 1825. Gemeinfrei, File: John-Martin-Pandemonium-color-sharpend.jpg, Erstellt: zwischen 1823 und 1827 date QS:P,+1823-00-00T00:00:00Z/8,P1319,+1823-00-00T00:00:00Z/9,P1326,+1827-00-00T00:00:00Z/9
[8] https://rp-online.de/panorama/religion/peter-sloterdijk-das-christentum-ein-gescheitertes-projekt aid-
70725571; https://www.katholisch.de/artikel/39553-philosoph-sloterdijk-sieht-institution-kirche-im-niedergang
[9] Thomas Mann, Joseph und seine Brüder, Der zweite Roman: Der junge Joseph, 9. Aufl. 2000, S. 42, zit. nach Klaus Müller, Rhetorik des Wegzauberns oder: Wahrheit, Religion und Sloterdijk, in: Grillmeyer et al. (Hg.), Peterchens Mondfahrt, Peter Sloterdijk, die Religion und die Theologie (2015), S. 79.
[10] Sloterdijk im RP-Interview, 03.06.2022, https://www.katholisch.de/artikel/39553-philosoph-sloterdijk-sieht-institution-kirche-im-niedergang
[11] P. Sloterdijk, Gottes Eifer, Vom Kampf der drei Monotheismen (2007), S. 155, zit. n. Klaus Müller a.a.O., S. 65.
[12] Sloterdijk im RP-Interview a.a.O.
[13] Günter Rohrmoser, Deutschlands Tragödie, Der geistige Weg in den Nationalsozialismus (2002). Noch heute spiegelt sich diese Erkenntnis in der Präambel der Bay. Verfassung von 1946 wieder: „Angesichts des Trümmerfeldes, zu dem eine Staats- und Gesellschaftsordnung ohne Gott, ohne Gewissen und ohne Achtung vor der Würde des Menschen die Überlebenden des zweiten Weltkrieges geführt hat (…)“.
[14] Wolfgang Gedeon, Christlich-europäische Leitkultur (2009), Band I, passim; Manfred Kleine-Hartlage, Die liberale Gesellschaft und ihr Ende (2013), S. 61.
[15] Zum Ukrainekrieg äußerte sich der Autor andernorts: http://heumanns-brille.de/kleine-kulturphilosophie-zum-russisch-ukrainischen-krieg/ (20.04.2022). Völker- u. verfassungsrechtliche Überlegungen hier: http://heumanns-brille.de/heil-der-ukraine-ist-der-kampf-gegen-rechts-ploetzlich-beendet-warum-nur-noch-der-zentralrat-der-juden-europa-vor-dem-iii-weltkrieg-retten-kann/ (29.04.2022); http://heumanns-brille.de/russisch-roulette-fuer-westliche-werte/ (07.05.2022);
[16] Martin Brüske, 30.05.2022, https://de.catholicnewsagency.com/article/ein-blutleerer-katholikentag-1803
[17] P. Sloterdijk, Regeln für den Menschenpark, Ein Antwortschreiben zum Brief über den Humanismus, Vortrag beim internationalen Symposion „Jenseits des Seins – Exodus from Being, Philosophie nach Heidegger“ im Rahmen der Schloss Elmau Symposion zur Philosophie am Ende des Jahrhunderts, in Zusammenarbeit mit dem van Leer Institut und dem Franz Rosenzweig Center/Jerusalem, am 16.-20.07.1999 auf Schloss Elmau/Oberbayern, URL: https://homepage.univie.ac.at/henning.schluss/seminare/023bildung_und_genetik/texte/01sloterdijk.htm (Abruf 20.08.2022).
[18] Treffend insoweit die Wikipedia-Rezension von Sloterdijks „Regeln für den Menschenpark“.
[19] Die Frage spitzt sich umso mehr zu, wenn auch alle „fundamentalistischen“ Illusionen der „nach 1945“ „veranstalteten“ Renaissance humanistischer Klassik und Bibel „durchschaut“ wurden (Sloterdijk, Elmauer Rede).
[20] F. Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, „Der tolle Mensch“ (1882), Berliner Ausgabe, S. 108.
[21] M. Matussek, Oh Gott! Peter Sloterdijk dekonstruiert den Höchsten, 27.02.2021, www.matthias-matussek.de
[22] M. Heidegger, Über den Humanismus, 1949/1981, S. 7, 35 und 24 (zit. nach Sloterdijk a.a.O.).
[23] Sloterdijk, Elmauer Rede a.a.O., im Rede-Manuscript (ohne Seitenangaben) Fußnote 10.
[24] „Sie (…) werden immer kleiner – das aber macht ihre Lehre von Glück und Tugend“ (F. Nietzsche, Also sprach Zarathustra, 1884, Insel Verlag 1976, S. 169).
[25] „Beim Nudging (engl. „nudging“ für „Anstoßen“, „Schubsen“ oder „Stupsen“) bewegt man jemanden auf mehr oder weniger subtile Weise dazu, etwas Bestimmtes einmalig oder dauerhaft zu tun oder zu lassen.“ (Google)
[26] Die DNS-Struktur der Doppelhelix wurde 1953 von J. D. Watson, F. H. C. Crick et al. entdeckt. Nach Fachpublikationen folgte 1962 der Medizin-Nobelpreis, erst 1968 die populärwissenschaftliche Veröffentlichung.
[27] https://religionsphilosophischer-salon.de/keys/sloterdijk-zeigt-seine-kriminalgeschichte-des-christentums
[28] Von Herrmann, Safranski, Sloterdijk über die Aktualität Heideggers, 03.09.2014, (https://www.youtube.com/watch?v=VLjEuwJuEdg)
[29] Hier ist anzumerken, daß individual- und sozialpsychologisch notwendige Impulskontrolle – beginnend bei der heute in Mißkredit geratenen „Erziehung“ – keineswegs dem modernen Bestreben zuwiderläuft, den „Schatten“ (C. G. Jung) zu „integrieren“.
[30] P. Sloterdijk, Zorn und Zeit (Suhrkamp 2008), zit. nach Wikipedia.
[31] Axel Honneths paraphrasierend-kritische Rezension von „Zorn und Zeit“ in: DIE ZEIT, 24.09.2009, Fataler Tiefsinn aus Karlsruhe, www.zeit.de/2009/40/Sloterdijk-Blasen.
[32] Selbst der sehr monotheismuskritische Ägyptologe Jan Assmann erinnerte diesbezüglich an das antimuslimische Hinduistenpogrom von Gujarat Ende 2002 (Klaus Müller a.a.O., S. 73).
[33] A. Honneth a.a.O.
[34] Walter Kranz, Griechische Philosophie (1962), „Urgründe“, S. 9 (Hervorhebung nur hier).
[35] Sloterdijk im RP-Interview, 03.06.2022, a.a.O.
[36] Sloterdijk, Elmauer Rede, a.a.O. (ohne Seitenangaben).
[37] Solterdijk, RP-Interview, 03.06.2022, a.a.O.
[38] St. Michael-Institut, 03.06.2022, https://renovatio.org/2022/06/die-kirche-als-meta-nation/
[39] Johannes Paul II., Enzyklika FIDES ET RATIO an die Bischöfe der kath. Kirche über das Verhältnis von Glaube und Vernunft, 14.09.1998 (zit. nach Klaus Müller a.a.O., S. 74).
[40] A. Honneth, ZEIT.de, 24.09.2009, Fataler Tiefsinn aus Karlsruhe, a.a.O.,
[41] F. Nietzsche, Der Schatten, in: Also sprach Zarathustra, a.a.O., S. 273 ff., 275.
[42] Noch heute formuliert die Bayerische Verfassung (Artikel 131 II) als „oberste Bildungsziele“ neben „Ehrfurcht vor Gott“ u.a. auch die „Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne“.
[43] „An einem Philosophen ist es eine Nichtswürdigkeit zu sagen: Das Gute und das Schöne sind Eins: fügt er gar noch hinzu ´auch das Wahre´, so soll man ihn prügeln. Die Wahrheit ist hässlich: Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zu Grunde gehen.“ (Friedrich Nietzsche, Wille zur Macht, zit. nach URL: https://cultura-lista.de/die-trias-des-wahren-schonen-und-guten-aus-der-zeit-und-aus-dem-sinn/)
[44] Nietzsche (ebd.) warnt allerdings im gleichen Atemzug dialektisch: „Hüte dich, daß dich nicht am Ende noch ein enger Glaube einfängt, ein harter, strenger Wahn! Dich nämlich verführt und versucht nunmehr jegliches, das eng und fest ist.“ Kein Wunder, daß das große Genie 1889 mit nur 44 Jahren geistig zusammenbrach. Wollte er sich wie Jesus als Heiland opfern, aber als Messias des Freisinns?
[45] Sloterdijk, Elmauer Rede, a.a.O.
[46] Kritisch zur „bösartigen Idee“ der „Überbevölkerung“: Paul Cullen, Die Schildkröte und der Wolf im Schafspelz, Cato, Ausgabe No. 1/2022, S. 77 ff. [Zum biopolitischen Neo-Sozialdarwinismus s. schon Teil I vorl. Abhandlung]
[47] Joseph Mercola, Global Research, 10.09.2022, Ultraverarbeitete Lebensmittel – Die schlechteste Wahl für den Planeten und die Gesundheit, URL: https://www.globalresearch.ca/ultraprocessed-food-worst-choice-planet-health/5792958. Selbst das Thema Menschenfleisch wurde in den letzten Jahren immer wieder vorsichtig in internationalen Medien lanciert.
[48] Albert Einstein, Siegmund Freud, Warum Krieg? Ein Briefwechsel, Mit einem Essay von Isaac Asimov, Diogenes 1972, S. 81 ff./107.
[49] Y. N. Harari (2020), zit. nach Markus Diem Meier, Tagesspiegel.ch, 09.02.2020, Düstere Szenarien zur Technologie der Zukunft, URL: https://www.tagesanzeiger.ch/duestere-szenarien-zur-technologie-der-zukunft-741639747826 (Abruf 24.09.2022).
[50] Isaac Asimov, Die gute Erde stirbt, Der Spiegel, Nr. 21/1971, noch online unter Spiegel.de (Abruf 17.09.2022).
[51] https://de.wikipedia.org/wiki/Georgia_Guidestones (Abruf 17.09.2022)
[52] Bild: „CCO Creative Commons, Freie kommerzielle Nutzung, Kein Bildnachweis nötig“, URL: https://pixabay-com/de/schach-spiel-vorstand-intelligenz-616836 (Abruf: 8.11.2017)
[53] Die Infamität der Inschriften kann man nicht dadurch relativieren, daß man sie als gute Ratschläge für den etwaigen Fall eines Atomkriegs und eine sich danach neu entwickelnde Menschheit interpretiert. Denn auf kurz oder lang stellten sich ja dieselben bioethischen Fragen der Bevölkerungspolitik wie in der Zeit davor.
[54] Y. Harari, Eine kurze Geschichte der Menschheit (2013), Kap. über „Cyborgs“ u. „bionisches Leben“ (S. 493-497).
[55] https://dewiki.de/Lexikon/Technologische_Singularität
[56] Zit. nach K. Weißmann, Deutsche Geschichte, JF-Edition, S. 178.
[57] Baron Greindl in einem Brief vom 18.2.1905 (zit. nach Gerd Schultze-Rhonhof, „1939. Der Krieg, der viele Väter hatte“, 9. Aufl. 2015, S.42).
[58] Arthur James Balfour, 1902-1905 brit. Premier und Schatzmeister, verantwortlich für die Abkehr von der „Splendid isolation“ durch die „Entente cordiale“ mit Frankreich.
[59] Schultze-Rhonhof benennt „Harry White“, aber gemeint sein dürfte wohl Henry White, der 1910 Roosevelt bei der Beerdigung Edward VII. begleitete. „Beide trafen dabei alle führenden Staatsmänner und Regenten in Europa außer dem Zaren“ (wikipedia.org/Henry_White_(Diplomat)
[60] zit. nach Schultze-Rhonhof, a.a.O., S. 43.
[61] Lanciert u.a. von Dietrich Schwanitz im 2002 erschienenen Bestseller „Bildung, Alles, was man wissen muß“.
[62] So z.B. der US-amerikanische Geschichtsprofessor Carroll Quigley, Tragödie und Hoffnung (1966), S. 168.
[63] Michael Grandt, Verschwiegene Nachrichten Nr. 1/2022, S. 3 ff., der – u.a. – auf das Werk „Der Krieg, der nicht stattfand“ des Historikers Günter G. Gellermann (Koblenz 1986, S. 135 f., sowie Anhang S. 272 f.) verweist, wo diese Vorgänge immerhin – wenn auch beschönigend – Erwähnung finden. Ohnehin war Polen aufgrund seiner damals kompromißlosen „Großmachtpolitik“ wesentlich weniger unschuldig am Ausbruch des II. Weltkriegs, als man uns heute weismachen will (so zuletzt Stefan Scheil, Polens Zwischenkrieg, 2022).
[64] Die Rheinwiesen-Gräuel wurden dokumentiert im Film „Other Losses“ von James Bacque (2015) mit Originalaufnahmen und Zeitzeugen-Interviews, URL: https://www.youtube.com/watch?v=bl9pvPekcdo&t=775s
[65] Allein im Lager Wesel vegetierten „80 000 deutsche Soldaten (…) über Wochen ohne ein Dach über dem Kopf auf freiem Feld hinter Stacheldraht dahin.“ Bis heute erinnert ein Mahnmal im Meerfeld/Wesel an dieses Geschehen (RP, 23.08.2010, URL: https://rp-online.de/nrw/staedte/wesel/80-000-lagen-auf-blankem-acker_aid-12716827?); s. auch RP vom 24.04.2019, „Hunderttausende (…) vegetierten unter unvorstellbar schlechten Umständen ab April 1945 in den Rheinwiesenlagern dahin“. Zehntausende verhungerten. „Eine Spur (…) führte zu Harry Dexter White, der als Ausarbeiter des Morgenthau-Planes gilt (…). Dessen Ziel war es, das Deutsche Reich in „Agrarstaaten“ zu verwandeln. „Entsprach es dem Zeitgeist in den USA, einen Kurs der Bestrafung zu verfolgen? Drucker und Gollnick sehen dafür Anhaltspunkte (…).“ (RP a.a.O., Amerikaner sucht Wahrheit des Grauens, URL: https://rp-online.de/nrw/staedte/wesel/ex-major-des-us-army-forscht-zu-rheinwiesenlagern-bei-wesel-buederich_aid-38203233?)
[66] „(1) Alle Völker haben das Recht auf Selbstbestimmung. Kraft dieses Rechts entscheiden sie frei über ihren politischen Status und gestalten in Freiheit ihre wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung.
(2) Alle Völker können für ihre eigenen Zwecke frei über ihre natürlichen Reichtümer und Mittel verfügen, unbeschadet aller Verpflichtungen, die aus der internationalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit auf der Grundlage des gegenseitigen Wohles sowie aus dem Völkerrecht erwachsen. In keinem Fall darf ein Volk seiner eigenen Existenzmittel beraubt werden. (3) Die Vertragsstaaten, einschließlich der Staaten, die für die Verwaltung von Gebieten ohne Selbstregierung und von Treuhand gebieten verantwortlich sind, haben entsprechend den Bestimmungen der Charta der Vereinten Nationen die Verwirklichung des Rechts auf Selbstbestimmung zu fördern und dieses Recht zu achten“ (Art. 1 der Internationalen Menschenrechtskonvention von 1966 /“Zivilpakt“).
Die in diesem Zusammenhang ergangene „Friendly Relationship“-Deklaration der UN-Vollversammlung von 1970 erkennt ein Recht auf Sezession an, verbietet jedenfalls deren gewaltsame Unterdrückung (Ulrich Vosgerau, Staatliche Gemeinschaft und Staatengemeinschaft (2016), S. 117 ff.; Karl Albrecht Schachtschneider, Kampf um die Krim als Problem des Staats- und Völkerrechts, in: Erinnerung ans Recht, Essays zur Politik unserer Tage (Kopp 2014), S. 305 ff.; ders.: Befreiungsbewegung in der östlichen Ukraine, a.a.O. S. 310 ff.).
[67] Carl Schmitt, Politische Theologie II (1970), Duncker & Humblot, 6. korr. Aufl. 2017, S. 93/94.
[68] Zur Islamisierung unter verfassungs- und schulrechtlichen Aspekten: http://heumanns-brille.de/rechtsbeschwerde-schrift-im-rendsburger-moscheeschwaenzer-fall/#more-3771
[69] Bild: Adoration oft the GoldCalf.jpg, Nicolas Poussin (1594–1665), Created: April 1633date, Public Domain, QS:P571,+1633-04-00T00:00:00Z/10
[70] Johanna Rahner, Der Garten Eden ist kein Zoo!, in: Grillmeyer et al. (Hg.), Peterchens Mondfahrt, Peter Sloterdijk, die Religion und die Theologie, S. 113 ff./ 127.
[71] Kritisch zur Einseitigkeit der Schuldzuweisungen an das Christentum: Wolfgang Gedeon a.a.O.
[72] Gerade gerückt durch: Michael Hesemann, Der Papst, der Hitler trotzte: Die Wahrheit über Pius XII (2008).
[73] Manfred Kleine-Hartlage, Das Dschihad-System (2010), S. 134/135.
[74] Mark A. Gabriel, Jesus und Mohammed, Resch 2013, S. 7/8.
[75] Johanna Rahner („Der Garten Eden ist kein Zoo!“ a.a.O.) spricht von dringend notwendiger „aufgeklärter Theologie“ und bezieht sich auf Habermas´ vernunftgläubiger Auffassung zur „Dialektik der Säkularisierung“. Die damit verbundene Reduzierung religiösen Glaubens auf Ethik hat jedoch schon bisher nicht vermocht, den verbreiteten Glaubensabfall aufzuhalten.
[76] M. Hesemann, Die Bibel hat recht, Archäologen auf den Spuren des Alten Testaments, Langenmüller 2022.
[77] Da in Sibirien „bis heute kein direkter Einschlagskrater gefunden wurde“, geht man davon aus, dass es sich bei dem Ereignis um einen „Kometen aus gefrorenem Wasser“ handelte, „der einige hundert Meter über der Erdoberfläche explodierte“ (https://www.forschung-und-wissen.de/magazin/der-einschlag-des-kometen-in-der-sibirischen-tunguska-13371768).
[78] J.H. Breasted, Geschichte Ägyptens, 3. dt. Aufl. 1957, S. 144 ff.
[79] Die (semitischen) „Hyksos“ stammen aus Kanaan, sind aber nicht mit den Israeliten identisch.
[80] Unzutreffend also die bisher gängige Annahme, Gott hätte sich Moses auf der Sinai-Halbinsel offenbart (so noch „Die Bibel von A-Z, Das aktuelle Lexikon zur Bibel“, undatiert).
[81] Walter Kranz, Die griechische Philosophie, Zugleich eine Einführung in die Philosophie überhaupt, 5. Aufl. 1962.
[82] https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Pasteur#Die_spontane_Entstehung_von_Leben
[83] Kritisch hierzu das von den Biologen Reinhard Junker und Siegfried Scherer herausgegebene Werk „Evolution, Ein kritisches Lehrbuch“, Weyel, 7. Aufl. 2013
[84] Allgemeinverständliche Zusammenfassung der Kritik bei: Markus Widenmeyer (Hg.), Das geplante Universum. Wie die Wissenschaft auf Schöpfung hindeutet, SCM 2019.
[85] Zuletzt der kath. Philosoph Martin Rhonheimer: „Homo sapiens: die Krone der Schöpfung. Herausforderungen der Evolutionstheorie und die Antwort der Philosophie“, Springer VS, Wiesbaden 2016
[86] Kritisch hierzu und überzeugend: Werner Gitt, Schuf Gott durch Evolution? CLV, 10. Aufl. 2019.
[87] St. Horn/ S. Wiedenhofer (Hg.), Schöpfung und Evolution, Eine Tagung mit Papst Benedikt XVI. in Castel Gandolfo, St. Ulrich-Verlag 2007. Einzig Christoph Kardinal Schönborn, der als Tagungsteilnehmer das Vorwort zum Tagungsband verfaßte, bildete die Debatte mit öffentlichen Gastbeiträgen in Medien ab.
[88] „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott“ (Joh. 1,1).
[89] Kritisch hierzu und überzeugend: Werner Gitt, Am Anfang war der Urknall?, CLV (im Internet frei verfügbar unter file:///D:/Daten/Downloads/255433.pdf).
[90] Matti Leisola, Evolution, Kritik unerwünscht! Erfahrungen eines Wissenschaftlers, SCM 2013 (dt. Ausgabe 2017).
[91] Werner Gitt, Information, Der Schlüssel zum Leben, CLV, 6. Aufl. 2018, S. 162-164 u. 472-476.
[92] Brandt, Wie alt ist die Menschheit? Demographie u. Steinwerkzeuge mit überraschen Befunden (6. Aufl. 2020).
[93] Mittlerweile gilt – wie jeder Dinosaurier-Fan weiß – eine globale Katastrophe „vor 66 Mill. Jahren“ als „für das Massenaussterben am Ende des Mesozoikums verantwortlich“ (Wikip./Georges_Cuvier), nämlich der Einschlag eines 14 km großen Asteroids nahe der mex. Halbinsel Yucatán, „wodurch der 180 km durchmessende Chicxulub-Krater entstand“ (wikipedia.org/wiki/Massenaussterben#Hypothetische_extraterrestrische_Ursachen).
[94] Den Stand der Dinge zusammenfassend: Manfred Stephan (Hg.), Sintflut und Geologie, SCM, 4. Aufl. 2015.
[95] M. Cremo/ R.L. Thompson, Verbotene Archäologie (1993, 3. dt. Aufl. 2008), S. 913 – 915. Die Autoren vertreten eine evolutionskritische Position, allerdings ein deutlich früheres Auftreten des Homo sapiens als allgemein angenommen, so daß gleichzeitig (oder später) existente „halbmenschliche Arten“, falls sie im Fossilbefund auftauchten, gerade nicht als dessen Vorläufer verstanden werden könnten (S. 53).
[96] Ch. Berlitz, Das Atlantis-Rätsel (1974), S. 55.
[97] Auch WEF-Präsident Klaus Schwab erwähnt in seinem Buch „Covid 19: Der große Neustart“ die Möglichkeit, daß „Außerirdische“ die Erde besuchen könnten (Walentin Katasonow, Crisis-Ausgabe 1, S. 2). Schon im Hollywood-Blockbuster „Independence Day“ diente diese Vorstellung der Apologie von „One World“ und Weltstaat.
[98] Werner Gitt, 29.01.2021, https://bruderhand.de/download/Traktate/PDFs/142-0-Leben-im-All-P.pdf
[99] Näher: W. Gitt, Information, Der Schlüssel zum Leben, CLV, 6. Aufl. 2018, S. 162-164 u. 472-476.
[100] Persönliche Mitteilung an den Autor.
[101] Walentin J. Katasonow, in: Crisis, Ausgabe 1, 2022, S. 2 ff.
[102] Erst Platons (5./4. Jhd. v. Chr.) Timaios- bzw. Kritias-Dialoge über „Atlantis“ weisen deutliche Anklänge an den Kontinent Amerika auf, der dort als den „atlantidischen“ Inseln (Azoren, Kanaren etc.) „gegenüberliegendes“ und „in Wahrheit so heißendes“ (d.h. großes) „Festland“ bezeichnet wird, das das „in Wahrheit so heißende“ Meer (Atlantik) „umspannt“ (vgl. Charles Berlitz a.a.O.).
[103] Nimmt man Offb. 17 f. ernst, werden die USA ökonomisch chrashen und „9/11“ war das Menetekel dazu.
[104] Zum teilw. Charakter organisierter Kriminalität der US-Dollarherrschaft: Eberhard & Eike Hamer (Hg.), Der Welt-Geldbetrug, Erweiterte Ausgabe von „Wie kann der Mittelstand die Globalisierung bestehen?“ (Aton, 4. Aufl. 2012).
[105] Wolfgang Hübner, Facebook, 03.08.2022.
[106] Roger Liebi, Leben wir wirklich in der Endzeit? 180 erfüllte Prophezeiungen, 12. Aufl. 2021, S. 1 – 33.
[107] R. Liebi a.a.O.
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