Postmoderne, Metaethik und Glaubensabfall
von RA Alexander Heumann

Ziel der „liberalen Globalisierung“ ist die „vollständige Säkularisierung der Gesellschaften“, verkündet der orthodox-christliche, russische Philosoph Alexander Dugin in seinem Werk Das große Erwachen gegen den Great Reset. Mit der „Säkularisierung“ problematisiert Dugin die zentrale Weltanschauung der Moderne: Die Trennung von Staat und Religion bzw. Politik und Religion, die auch zur „Entkoppelung“ von Moral und Recht von Religion führte. Solche Kritik steht quer zur staatsrechtlichen Doktrin einer „weltanschaulichen Neutralität“, die jegliche „Leitkultur“ ablehnt, um niemanden zu diskriminieren (hierzu Teil II) – erst recht quer zu zynischen Philosophen wie Peter Sloterdijk, die das ganze „christliche Projekt“ aus anthropologischer Sicht für „gescheitert“ erklären.
„Wiederkehr der Religion“
Viele Genies hielten Religion für das zentrale Thema der Menschheit. Goethe sah im Konflikt zwischen Glaube und Unglaube das Thema der Weltgeschichte, dem alle anderen untergeordnet sind. Auch Nietzsche betrachtete nicht Wirtschaft, sondern „Kultur“ als das „entscheidende Existenzproblem der Moderne“. So auch in jüngerer Zeit der US-Politologe Samuel Huntington in seinem Werk Kampf der Kulturen. Entgegen Karl Marx bestimmt demnach das Bewusstsein das Sein – nicht umgekehrt. Ideen bestimmen den Lauf der Welt.
„Wir sind keine geheimnisvollen Seelen mehr“
Die gegenwärtige „Rückkehr der Religion“ wurde aber – seit „9/11“ – immer nur vor dem Hintergrund des Islamismus thematisiert bzw.: beklagt. Erst neuerdings tritt ins Bewusstsein, dass eine Gesellschaft ohne Gott auch angesichts technologischer Herausforderungen des Transhumanismus intellektuell unbewaffnet ist. Allenfalls die Weltreligionen dürften noch – neben Nation und klassischer Familie – der letzte „Sand im globalen Getriebe“ der „Großen Transformation“ zum schönen, neuen, „klimaneutralen“, hygienischen und transhumanistisch-technokratischen Welt sein. In Davos, dem Mekka der Futuristen des Weltwirtschaftsforums, hat diese Zukunft längst begonnen: „Wir sind keine geheimnisvollen Seelen mehr“, sagte Yuval Harari, einer der Vordenker 2020 beim jährlichen Treffen globaler Eliten. „Wir sind jetzt Tiere, die man hacken kann.“
„Große Transformation“: Eliminierung von ,Gott, Familie, Vaterland‘
Es läßt sich kaum leugnen, dass die von den aufklärerischen Revolutionen in Gang gesetzte Tendenz zum „Laizismus“ – die politisch-institutionelle Umsetzung gesellschaftlicher Säkularisierung – vor keiner Grenze halt macht: Nach Plänen der Vereinten Nationen (UNO) und der Europäischen Union (EU) soll Darwins Evolutionstheorie künftig schon auf Grundschulen (unkritisch) unterrichtet werden, um biblische „Irrtümer“ schon bei Kleinkindern auszumerzen. Wenn Kindern heutzutage – politisch korrekt – selbst ethische Vorbilder wie Karl Mays „Winnetou“ ausgetrieben werden sollen, bestätigt das den Befund …
Diese Arbeit von Herrn Heumann ist aufgeteilt in drei Teile.
Teil 1 und Teil 2 befinden sich in CRISIS 2, Teil 3 finden Sie hier!